Heimatlose Ausländer:innen

Heimat wider Willen

Kapitel

Einführung

Als im Frühjahr 1945 alliierte Truppen in Deutschland einmarschierten, befanden sich auf dem Gebiet des Deutschen Reiches schätzungsweise zehn Millionen Menschen, die von den Alliierten als „Displaced Persons“ (DPs) bezeichnet wurden: Heimatlose, entwurzelte Menschen aus vielen Ländern, Zivilpersonen aus Italien, Frankreich, Polen, Russland, der Ukraine u.a. Die Kriegsmaschinerie des „Dritten Reichs“ hatte Millionen von Menschen als Zwangs- und Fremdarbeiter:innen nach Deutschland verfrachtet. Zu den verschleppten Zwangsarbeiter:innen kamen Kriegsgefangene und jüdische KZ-Überlebende. Infolge von Krieg und Zwang waren sie fernab ihrer Heimat völlig hilf- und mittellos und konnten ohne Unterstützung weder heimkehren noch eine neue Heimat finden.

Diese Millionen Männer und Frauen, auch Kinder, mit einer Bleibe, mit Essen und Kleidern zu versorgen, sie medizinisch zu betreuen und in ihre Heimat zurückzubringen, stellte die Siegermächte vor erhebliche Probleme – nicht nur organisatorischer Art.[1]

Sofort nach Kriegsende errichteten die Alliierten mehrere hundert sogenannte DP-Camps, allerdings nur in den westlichen Besatzungszonen. Die Sowjets fühlten sich dafür nicht zuständig. In der sowjetischen Besatzungszone gab es nur Lager, in denen osteuropäische Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangene auf ihre Rückkehr vorbereitet wurden.

Heimatlose Ausländer
Heidelberg Flüchtlingslager 16.4.1945, © Courtesy National Archives Washington

Das Sonderhilfswerk der UN, als UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) bezeichnet, betreute die entheimateten Personen mit dem Ziel, bis 1947 die Repatriierung/Rückführung aller DPs durchzuführen. Grundlage der Repatriierung war die Staatsangehörigkeit nach dem Stand 1.9.1939. Die DPs unterstanden nicht der deutschen Zivilverwaltung.

Nachfolgeorganisation der am 31.12.1946 aufgelösten UNRRA war die IRO (International Refugee Organization) der UNO mit der Aufgabe, die nicht repatriierten DPs in anderen Ländern, wie z.B. Australien, Kanada oder Palästina anzusiedeln, oder in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Im heutigen Baden-Württemberg gab es rund 180.000 DPs, davon ca. 70.000 aus Osteuropa.[2]

Soldat besprüht Frau mit DDT 19.6.1945 © Courtesy National Archives Washington

Zwangsarbeiter:innen stellten den Hauptteil. Mit dem Ende des Krieges waren sie plötzlich frei, sie erhielten höhere Lebensmittelrationen als die Deutschen und brauchten nicht zu arbeiten. Erstmals nach Jahren der Unterdrückung konnten sie sich nun bewegen wie sie wollten und, bevor sie nach und nach zurückgeführt werden konnten, sich auch für unmenschliche Sklaverei rächen. In ihren Lagern, von denen es zahlreiche auch in Baden und Württemberg gab, hatte sich in den Jahren sehr viel Zorn und Wut aufgestaut und das verschaffte sich vielerorts in einer Weise Luft, die die Schrecken der ersten Nachkriegswochen zusätzlich vermehrten. Die bisher Rechtlosen nahmen sich nun das Recht, die Geschlagenen, Vernichteten waren ohnmächtig. So wurde, oft mit Waffengewalt, geplündert, gestohlen und gebrandschatzt.[3]

Rückführung

Zu den ersten Zwangsarbeiter:innen, die in ihre Heimat zurückkehrten, gehörten Personen aus Italien, Frankreich, Belgien und Holland. Innerhalb der ersten sechs Monate, verließen auch die meisten der osteuropäischen DPs Deutschland. Den heimkehrenden Zwangsverschleppten begegneten die ersten Flüchtlingszüge aus den deutschen Ostgebieten. Bis September 1946 wurden rund 4,6 Millionen DPs allmählich in ihre Heimat zurückgeführt. Danach verlangsamte sich das Tempo. Millionen andere, ohne Heimat, warteten.

Russen und Polen fahren zuerst © Württembergische Landesbibliothek Stuttgart

Viele der aus Osteuropa stammenden Menschen befürchteten Repressalien und wollten nicht in eine kommunistisch gewordene und von Stalin kontrollierte Heimat zurückkehren. Ukrainische DPs lehnten eine Rückführung ab, weil sie bei den Sowjets als Kollaborateure galten und bei einer Rückkehr mit der Einweisung in russische Straflager rechnen mussten.

Da die Alliierten den Rücktransport der DPs in ihre Heimatländer als ihre vorrangige Aufgabe ansahen, gliederten sie die Lager nach Nationalitäten. Diese Entscheidung führte bisweilen zu dramatischen Konflikten, zum Beispiel dann, wenn jüdische Polen, die das KZ überlebt hatten, gemeinsam mit christlichen Polen untergebracht waren. Denn die jüdischen KZ-Überlebenden verdächtigten die Polen, sich den DP-Status erschlichen zu haben. Sie befürchteten, dass Menschen, die im Krieg freiwillig mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet hatten, sich jetzt als Opfer ausgaben.

Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass sich jetzt im besiegen Deutschland Juden sicherer fühlten als in Polen oder in der UdSSR. So warteten sie im Lager bis sich eine andere Perspektive für sie auftat.

Bei der Unterbringung zeigten sich die Alliierten wenig feinfühlig: sie brachten die DPs hinter Stacheldraht unter, bewacht von bewaffneten Soldaten, in den Baracken ehemaliger Zwangsarbeiter:innen, in Schulen und Kasernen der Wehrmacht. Viele DPs empfanden diese Lageratmosphäre, in der oftmals sicherheitspolitische Aspekte im Vordergrund standen, als äußerst belastend.

Doch wurden nicht nur Lager eingerichtet. Um die Unterbringung einer großen Anzahl von DPs über einen unbestimmten Zeitraum hinweg zu gewährleisten, beschlagnahmte die amerikanische Militärregierung auch Kasernen, Fabriken, Schulgebäude und Privatwohnungen, eine von der deutschen Bevölkerung als willkürlich und ungerecht empfundene Maßnahme, die den völkerrechtlichen Normen widersprach.

Um die verstreut lebenden DPS besser zu betreuen, organisierte die UNRRA für die einzelnen Nationen Sammelzentren (Assembly Centres) in unzerstörten und aufnahmefähigen deutschen Kommunen der britischen und amerikanischen Zone.

Die Lettenkolonie in Esslingen

In Esslingen am Neckar trafen im Sommer und Herbst 1945 mehrere tausend Letten und Lettinnen ein, die auf Anweisung der amerikanischen Militärregierung in kürzester Zeit untergebracht und versorgt werden mussten.

Dies war nicht das unmittelbare Ergebnis des Kriegsendes, sondern das Resultat mehrerer Fluchtwellen der lettischen Bevölkerung zwischen 1940 und 1944: Flüchtlinge nach der sowjetischen Besetzung Lettlands im Sommer 1940, Zwangsarbeiter:innen aus der deutschen Besatzungszeit 1941 – 1944, und Flüchtlinge vor dem sowjetischen Vormarsch seit 1944. Allerdings war der Anteil von Zwangsarbeitern:innen unter den Lett:innen gering, der Anteil von teils zwangsrekrutierten Zugehörigen der sogenannten fremdvölkischen Verbände der Waffen-SS hoch. Der Verdacht der Kollaboration wurde zwar in offiziellen US-Berichten geäußert, jedoch durch übergeordnete politische und völkerrechtliche Interessen auf Seiten der Alliierten überdeckt, die den sowjetischen Territorialgewinn im Baltikum nicht anerkannten, und demzufolge die baltischen – und lettischen – DPs nicht als sowjetische Staatsbürger ansahen.

Das größte lettische Zentrum in der westalliierten Zone befand sich in Esslingen, wo von 1945 bis 1950 bis zu 7000 Letten untergebracht waren. Wohnraum konnte die Stadt in ehemaligen Kasernen zur Verfügung stellen, musste jedoch als Notmaßnahme auch mehr als 300 Wohnungen, hauptsächlich in Wohnblocks der Pliensauvorstadt, beschlagnahmen.[5] Ungefähr 1300 Deutsche waren gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und beim Auszug Betten, Tische und Stühle zu hinterlassen. „Wir sind verpflichtet, diesen von ihrer Heimat von den Deutschen vertriebenen Leuten, die ein hartes Schicksal getroffen hat, ihren Aufenthalt hier erträglich zu gestalten“ lautete eine Anweisung des Esslinger Landrats und Oberbürgermeisters Fritz Landenberger am 5. September 1945.[6] Die Ausquartierten konnten erst ab Juli 1950, viel später als erhofft, nach der Auflösung des DP-Lagers Pliensauvorstadt in ihre Wohnungen zurückkehren.

Eine Großküche zur Versorgung der Lett:innen wurde eingerichtet. Trotz der provisorischen Lebensbedingungen bildeten die Lett:innen schnell eine funktionierende Selbstverwaltung. Ein gewählter Präsident übernahm die Leitung des Sammelzentrums und vertrat die Interessen der Bewohner:innen gegenüber der Militärregierung und der UNRRA. Die lettische Kolonie erhielt weitgehende Selbstverwaltung mit einer eigenen Lagerpolizei. Eigene Ausbildungsstätten, Kindergärten, Schulen und Werkstätten mit lettischen Lehrkräften wurden eingerichtet. Schon 1946 gab es eine lettische Zeitung. Unter den Flüchtlingen befanden sich viele Handwerker:innen, auch Akademiker:innen, Ärzt:innen, Geistliche und Künstler:innen, die sich weiterbildeten und neue Berufe erlernten, um Arbeit zu finden und die Existenz zu sichern. Die Pflege der lettischen Sprache und Kultur war von größter Bedeutung, waren sie doch das Gut, das den Letten nach der Flucht und dem Verlust der materiellen Werte geblieben war und das die Zukunft des lettischen Volkes sichern konnte. Das vielseitige kulturelle Angebot mit Theater- und Opernaufführungen, Literaturabenden, Ausstellungen lettischer Künstler und Festveranstaltungen mit Volksmusik und Volkstanz veranschaulicht die von der UNRRA veröffentlichte Informationsbroschüre[4]ä

Lettland (Latvia) im nordosteuropäischen Staatengefüge Europas. Wikimedia Commons. NormanEinstein CC BY-SA 3.0

In der Esslinger Südkirche fand am 10. Juli 1946 die erste Synode der neu gegründeten lettischen evangelisch-lutherischen Kirche im Exil statt. Im Mai 1947 strömten tausende Besucher:innen zum ersten lettischen Sängerfest nach Kriegsende. Gottesdienst, Festumzug, Fahnenträger und lettische Volkstrachten stärkten das Gefühl der Einheit und des Zusammenhalts.

Da die Lett:innen dauerhaft weder in Esslingen bleiben noch nach Lettland zurückkehren wollten, war es schwierig, sie in den Arbeitsprozess des beginnenden Wiederaufbaus zu integrieren. Der DP-Status erwies sich als Hemmnis, so dass die meisten arbeitswilligen Letten außerhalb des Lagers nur eine Beschäftigung bei amerikanischen Dienststellen fanden.

Zeitzeuge Aivars Vimba, Jahrgang 1939, lebte u.a. im Esslinger DP-Lager bevor er 1951 mit den Eltern in die USA emigrierte.

Privatfotos Vimba

Seine Erinnerungen als Flüchtling fasste er in einem kurzen Text zusammen:

 

„Meine ersten Erinnerungen stammen aus der Zeit, als wir Flüchtlinge in Lettland 1944 waren. Wir, die Familie Vimba – der Vater Jūlijs, die Mutter Hermīne, die Schwester Dzidra und ich Aivars – sind mit unseren Bündeln in Richtung Liepāja gezogen. Das Wetter war ziemlich kalt, die Tage vergingen schnell und wir hatten nur noch wenig zu essen. Einmal hatte ich das Glück, ein paar Vogelbeeren zu finden – die waren zwar sauer, haben aber so gut geschmeckt! Mir kamen diese lecker vor. Wir sind gegen Ende des Krieges in Deutschland angekommen.“ Hier weiterlesen.

Die Beziehungen zwischen der Esslinger Bevölkerung und den abgeschlossen lebenden Lett:innen werden als „schwankend zwischen Hilfsbereitschaft und aggressiver Ablehnung“ eingestuft“.[7] Die alteingesessene Bevölkerung hat die Fremden, die durch ihre bloße Anwesenheit die allgemeine Notlage der Nachkriegszeit noch zusätzlich vergrößerten und unter alliiertem Schutz Privilegien genossen, weitgehend abgelehnt.[8] Bereits  1947 emigrierten die ersten Letten von Esslingen aus nach Belgien und England, später in die USA, Kanada, Brasilien und Australien. Zurück blieb das Oberhaupt der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Theodor Grünberg, der die lettische Kirche von 1945 bis 1962 von Esslingen aus geleitet hat.

Esslingen war der letzte gemeinsame Ort der lettischen Gemeinde im Ausland, bevor sie in alle Welt verstreut wurde. Als mythischer Schauplatz fest verankert ist die Stadt bis heute in der lettischen Erinnerungskultur, wie das Musical „Eslingena“ beweist, das anlässlich des Revivals des lettischen Sängerfests im Jahr 2017 komponiert worden ist.

Ausstellungsplakat Esslingen 2017

Auswanderung

10.000 Displaced Persons treten ihre Fahrt nach Amerika an 12.8.1949 © Courtesy National Archives Washington

Als mit dem voranschreitenden Kalten Krieg das propagierte Ziel der Rückführung in die Heimatländer unrealistisch wurde, bemühten sich die Westalliierten um eine Neuansiedlung der DPs in aufnahmebereiten Drittländern. Nach der Gründung Israels im Jahr 1948 konnten jüdische DPs dorthin auswandern, auch die USA liberalisierten vorübergehend ihre Einwanderungsbedingungen. Die besten Chancen auf Aufnahme in einem Drittland hatten alleinstehende, gesunde und arbeitsfähige männliche DPs. Im Jahr 1949 erreichte die Auswanderung ihren Höhepunkt, als immerhin 260.000 DPs in eine neue Heimat vermittelt werden konnten.

Heimatlose Ausländer

Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 wurden die DPs in die Verwaltungszuständigkeit der deutschen Behörden übergeben. Im Januar 1950 lebten in Württemberg-Baden noch 34.000 DPs, die 1951 als „heimatlose Ausländer“ den Deutschen völlig gleichgestellt werden sollten, ohne ihnen jedoch die Gleichstellung mit deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen zu gewähren.

Zum harten Kern der DPs, für die eine Auswanderung nicht mehr in Frage kam, gehörten vor allem alte, kranke und arbeitsunfähige Menschen, deren Kraft für ein eigenständiges Leben außerhalb des Lagers nicht ausreichte. In Württemberg-Baden zählten zu dieser Gruppe mehr als 7.500 Personen, für die die Lager in staatliche Wohnheime unter deutscher Verwaltung umgewandelt wurden. Noch zwanzig Jahre nach Kriegsende lebten in Baden-Württemberg ehemalige DPs im Schatten des Wirtschaftswunders, auf staatliche Fürsorge angewiesen, ohne Wohnung, ohne Arbeit und ohne Hoffnung auf eine Rückkehr in die alte Heimat.

Im Gegensatz dazu gelang es der Mehrheit der heimatlosen Ausländer:innen, in der neuen Heimat Fuß zu fassen: „Sie gliederten sich fast stillschweigend in die junge bundesrepublikanische Gesellschaft ein und konnten ihr ehemaliges Ghetto-Dasein beenden“.

[1] Ulrich Müller: Fremde in der Nachkriegszeit. Displaced Persons – zwangsverschleppte Personen – in Stuttgart und Württemberg-Baden 1945-1951, Stuttgart 1990, S. 113.
[2] Karl-Heinz Meier-Braun und Reinhold Weber: Kleine Geschichte der Ein- und Auswanderung in Baden-Württemberg, Leinfelden-Echterdingen 2009, S. 104.
[3] Wolfgang Jacobmeyer: Vom Zwangsarbeiter zum Heimatlosen Ausländer. Die Displaced Persons in Westdeutschland 1945 – 1951, Göttingen 1985, S. 46 ff.
[4] Reinhard Strüber: Displaced Persons in Esslingen, in: Esslinger Studien 28 (1989) 285 – 320, hier S. 291 f.
[5] Holger Köhn: Die Lage der Lager. Displaced Persons-Lager in der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands, Essen 2012, S. 225-246.
[6] Stadtarchiv Esslingen, Lettenaktion, HBA 34. Als „Dr. Lettenberger“ verspotteten die Esslinger den Oberbürgermeister wegen seiner verständnisvollen Haltung und bestätigten ihn 1948 nicht in seinem Amt.
[7] Reinhard Strüber: Die Lettenkolonie in den Esslinger Nachkriegsjahren, in: Eßlinger Zeitung vom 24. Oktober 1987, S. 9.
[8] Roland Müller: Vom Zwangsarbeiter und Holocaust-Überlebenden zum „heimatlosen Ausländer“. Displaced Persons im deutschen Südwesten, in: Baden-Württemberg – eine Zuwanderungsgeschichte, hrsg. von Mathias Beer, Stuttgart 2014, 43 – 67
[9] http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.esslingen-letten-lassen-vergangene-zeiten-wieder-aufleben.f139a1bc-d982-4e00-b616-d4f4ccb280fb.html (zuletzt aufgerufen: 27.07.2017)
[10] s. Anm. 1, S. 113.
[11] Das DP-Problem. Eine Studie über die ausländischen Flüchtlinge in Deutschland, hrsg. vom Institut für Besatzungsfragen, Tübingen 1950.
[12] Gesetz über die Rechtsstellung heimatloser Ausländer im Bundesgebiet vom 25.4.1951 https://www.gesetze-im-internet.de/hauslg/BJNR002690951.html (zuletzt aufgerufen am 27.7.2017)
[13] s. Anm.2, S. 105.